Integralrechnung vs. degressive Abschreibung

Integralrechnung vs. degressive Abschreibung

 

Im März letzten Jahres habe ich mein Abitur am Reichswald-Gymnasium in Ramstein-Miesenbach erworben. Im Zuge meiner Ausbildung lernte ich nun eine andere Schulform kennen, nämlich die der Berufsschule.

Viele meiner Kollegen haben mir bereits die Frage gestellt, inwiefern sich die Schulformen voneinander unterscheiden würden. Deshalb möchte ich nun von meinen Erfahrungen berichten, sodass man sich ein grobes Bild von den Schulformen machen kann. Es werden dadurch die Unterschiede in diesen erkenntlich werden.

Ein Niveau-Sturz an sich, wie viele vermuten würden, habe ich in diesem Ausmaß nicht erlebt. An Gymnasien wird für die Kursarbeiten viel an Lernstoff gesammelt, wodurch mengenmäßig mehr von den Schülern abverlangt wird. Der Druck, der damit auf den Schülern lastet, ist somit höher als an Berufsschulen. Dies verleitet jedoch sehr schnell zum Bulimie-Lernen und die Schüler können sich im Nachhinein kaum etwas vom Gelernten behalten. Das Lernvolumen hat sich zwar reduziert, jedoch muss die Bereitschaft zum Lernen weiterhin präsent sein. Das Fach Buchführung etwa erfordert an manchen Stellen dieselbe Lernintensität wie Mathematik an Gymnasien. Von Integralrechnung und Co. höre ich zwar kaum noch etwas, dafür werden wir aber zum Beispiel mit der geometrisch-degressiven Abschreibung konfrontiert. Hört sich beängstigend an, ist es aber auch (Bemerkung: Nur ein kleiner Scherz am Rande. Bitte nicht so ernst nehmen 🙂 ).

Die Berufsschule bietet jedoch einen großen Vorteil: Der Unterricht ist sehr praxisbezogen. Die Fächer sind an den Ausbildungsberuf angepasst und man kann das Gelernte gleich in der Praxis umsetzen. Dadurch geht vieles an Wissen nicht verloren, da man immer wieder Wissen abrufen muss. Es gibt noch einen weiteren Punkt, den ich gerne erwähnen möchte: Die Lehrer an der Berufsschule waren zum Teil selbst mal Bank-Azubis. Sie bringen viel an Erfahrung rein und können schnell Verknüpfungen zur Praxis herstellen. Wie ich finde, ist dies eine tolle Sache. Auch Anekdoten bereichern dadurch unseren Unterricht: Lehrer erzählen von damals, als man noch viel mit der Schreibmaschine tippen musste, worüber wir Schüler im digitalen Zeitalter heute nur lachen können. Man schweift zwar etwas vom Thema ab, bekommt aber auch dadurch die Entwicklung der Bankenwelt auf eine witzige Art und Weise Nahe gebracht.

Letztendlich möchte ich jedoch ein Fazit ziehen: Didaktisch gesehen ist die Qualität des Unterrichts an Berufsschulen besser. Man weiß wenigstens, wozu man etwas lernt und lernt nicht, dass es heißt, man hat etwas gelernt. Zum Schluss wurde es also nochmal etwas philosophisch. Aber ich denke, es trifft die Gedanken sehr gut.

 

Viele Grüße aus der Berufsschule!!!

Autor: R. Aydin

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