Frettchen oder Nacktmull? So unterhaltsam kann Bewerbertraining sein

Frettchen oder Nacktmull? So unterhaltsam kann Bewerbertraining sein

 

Mitte Januar war es mal wieder so weit: Bewerbertraining in der Stadtsparkasse Kaiserslautern für Schüler der Oberstufe des Hohenstaufen-Gymnasiums – und das mit einem echten Profi: Bernd Waibel, Ausbildungsleiter mit viel Erfahrung.

Wir, Marissa Klein und Lisa Malkomes, Auszubildende im ersten Lehrjahr, durften an diesem Tag dabei sein und das Ganze aus sicherer Position verfolgen – nämlich NACH erfolgreich gemeistertem Bewerbungsprozess. Obwohl uns immer mal wieder der kalte Schweiß ausbrach, wenn zu Bewusstsein kam, welche unverzeihlichen Fehler wir selbst „damals“ begangen hatten. Aber nun der Reihe nach.

Das Hohenstaufen-Gymnasium beim Bewerbertraining

Nachdem die Klasse im Sitzungszimmer der Stadtsparkasse Platz genommen hatte und nach einer kurzen Begrüßung durch Bernd Waibel, sowie einer kleinen Einführung, erfolgte der direkte Einstieg ins Thema mit einigen Fragen, die sich jeder Schulabgänger ganz zu Beginn stellen sollte:

  • Was will ich beruflich erreichen/ was interessiert mich?
  • Was kann ich?
  • Welche Möglichkeiten gibt es?

Ganz wichtig ist, bei der Beantwortung dieser Fragen ehrlich zu sein (auch wenn diese Ehrlichkeit ziemlich weh tun kann); denn was bringt es mir, Fußballprofi werden zu wollen, wenn ich keine Leistung auf den Platz bringe? Auch kann es hilfreich sein, die Meinung von Familie und Freunden einzuholen – schließlich können diese Qualitäten und Defizite recht gut einschätzen – im Endeffekt sollte man allerdings selbst entscheiden, wie die berufliche Zukunft aussehen soll.

Die Schülergruppe hörte aufmerksam zu und beteiligte sich interessiert an der Beantwortung der gestellten Fragen – denn: in nicht allzu langer Zeit werden genau die hier besprochenen Themen auf die Schüler zukommen.

Schüler beim Bewerbertraining

 

Tipps für das Bewerbungsschreiben 

Nachdem nun geklärt war, bei welchem Beruf es sich um den potenziellen Traumjob handelt, drehte es sich im nächsten Teil ganz konkret um die Bewerbung. Herr Waibel ging in witzig-lockerem Ton (und trotzdem natürlich mit dem nötigen Ernst) an die Frage heran, wie eine Bewerbung formal und inhaltlich auszusehen hat. Ebenso erläuterte er die Wirkung von Lebenslauf und Anschreiben aus Sicht eines Personalers.

Ausbildungsleiter plaudert aus dem Nähkästchen

Besondere Lacher gab es, als unser Ausbildungsleiter aus dem Nähkästchen zu plaudern begann: So kam es tatsächlich vor, dass ein Interessent als Bewerbungsfoto ein Gruppenbild wählte und die Sparkasse sich fragen musste – welche dieser Personen ist wohl der Kandidat?

Wie wichtig die Bewerbungsunterlagen für die Vermittlung eines ersten Eindrucks sind, wurde anhand eines Mechatronikers erklärt, der den Wunsch hatte umzuschulen, auf dessen Bewerbung sich allerdings Ölflecken befanden. Obwohl er sich noch mehrmals bewarb, bekam er nie die Chance, sich persönlich vorzustellen.

Auch wurde deutlich, dass ALLES in den Lebenslauf gehört, das den Personalern den Bewerber als Person näherbringt – dabei gilt es vor allem, ehrlich zu sein.

„Seid authentisch – nicht die Person, von der Ihr glaubt, dass wir sie kennenlernen wollen!“

Aus der Bewerbung sollte außerdem unbedingt hervorgehen, warum man unbedingt genau „diesen“ Job möchte.

 

Do´s und Dont´s bei Einstellungstest und Vorstellungsgespräch

Stimmt der erste Eindruck, so folgt der nächste Schritt: Die Einladung zu einem Einstellungstest, in welchem logisches Denken, mathematische Fähigkeiten und auch die persönliche Eignung für den Beruf auf den Prüfstand gestellt werden. Sehr viel Wert legt der Ausbildungsleiter hierbei auf die Möglichkeit, solche Aufgaben vorher zu üben, denn man kann sich tatsächlich sehr gezielt auf diese Art von Tests vorbereiten und geht somit schon viel weniger nervös an die Sache heran. Damit steigen auch die Chancen, mit guten Ergebnissen zu überzeugen und schließlich endlich zum lang ersehnten Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.

„Richtiges Sitzen“ beim Vorstellungsgespräch

Auch hier erreichte Herr Waibel die Schüler anhand konkreter Beispiele indem er nämlich mit kleinen Showeinlagen verdeutlichte, wie man in einem Vorstellungsgespräch NICHT zu sitzen hat – tatsächlich hat er es schon erlebt, dass ein Bewerber so weit auf der Kante saß, dass die Rollen des Stuhls schließlich dem Druck wichen und der Kandidat mit der Stirn auf die Tischplatte knallte … so viel zum Thema erster Eindruck. Falls Ihr Euch an dieser Stelle fragt, wie Ihr bei so vielen möglichen Fettnäpfchen bestehen sollt, bitte kommt nicht auf die Idee, Euch vor dem Gespräch Mut anzutrinken (auch das kam bereits vor) – eine Fahne beim ersten Kennenlernen bedeutet natürlich das direkte Aus.

Bewerbertraining

Kleine Showeinlage – das bleibt den Schülern sicher in Erinnerung

 

Üben, üben, üben…

Zum Thema Vorstellungsgespräch durfte dann auch die Klasse aktiv werden. In zwei Gruppen erarbeiteten die Schüler, worauf zu achten ist und präsentierten danach ihre Ergebnisse. Dabei wurde deutlich, dass sie schon ziemlich genau wussten, worauf es ankommt. Auch hier betonte Herr Waibel, wie wichtig es sei, die Situation vorher zu üben. Nur wer tatsächlich einmal ausgesprochen hat, was er auf welche Frage antwortet, wird nachher im Vorstellungsgespräch souverän reagieren können.

Gruppenarbeit

 

Fragen, die aus dem Konzept bringen: „Frettchen oder Nacktmull?“

Um die Schlagfertigkeit und den Umgang mit Schrecksekunden zu testen, werden häufig Fragen gestellt, mit denen der Kandidat so nicht rechnet und die auf den ersten (und meistens auch auf den zweiten) Blick keinerlei Sinn ergeben. Ein Klassiker ist hierbei: Welches Tier wären Sie gerne? Dabei ist völlig egal, ob es nun das Frettchen oder der Nacktmull ist – einzig und alleine die Reaktion des Bewerbers wird analysiert. Heutzutage gibt es glücklicherweise unzählige Möglichkeiten, sich auf Bewerbungsgespräche vorzubereiten – Videos auf Youtube, Bücher, Tipps im Internet und Hilfe von Familie und Bekannten. Oder am besten natürlich unser Bewerbertraining in der Stadtsparkasse 😉

Zum Abschluss ist zu sagen: Bleibt auf jeden Fall authentisch, denn es geht nicht nur um die Frage, ob Ihr den Personalern gefallt, sondern auch darum, ob Ihr in dem Beruf und Unternehmen glücklich werden könnt – schließlich werdet Ihr dort den Großteil Eures Lebens arbeiten.

Viel Erfolg beim Bewerben!

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