Pädagogischer Tag der Sparkasse Kaiserslautern

Pädagogischer Tag der Sparkasse Kaiserslautern

Skills für ein gelingendes Leben erlernen

Was wären Gradmesser für ein gelingendes Leben? Individuelle Zufriedenheit und zugleich persönliche Wohlfahrt werden laut einer Studie sehr oft als Antwort genannt. Dabei würden sich diese beiden Zielgrößen eigentlich gegenseitig ausschließen, stellte Prof. Dr. Daniel Schunk, Ökonomie-Professor an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, das Thema des diesjährigen Pädagogischen Tags in der Sparkasse Kaiserslautern vor: „Lebenszufriedenheit und gesellschaftliche Wohlfahrt – welche Skills brauchen wir in Zukunft, um beide Ziele zu erreichen?“

Der Pädagogische Beirat als Bindeglied zwischen Schulen und der Sparkasse Kaiserslautern hat das Thema auf die Tagesordnung gesetzt, sagte Hartmut Rohden, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Kaiserslautern. „Die Gesellschaft verändert sich, die Ansprache an die Jugendlichen verändert sich, deshalb müssen wir uns fortentwickeln“, sagte Rohden.

Teamgeist und Selbstregulierungsfähigkeit sind wichtige Kompetenzen

Mit der Förderung der finanziellen Bildung von Kindern und Jugendlichen komme man dem öffentlichen Auftrag der Sparkasse nach, so Rohden weiter. Sein Haus stütze sich gern auf Impulse des Beirats bei der Erfüllung des Auftrags, junge Menschen an Wirtschafts- und Finanzthemen heranzuführen. Sozioökonomische und individuelle Herausforderungen zu verbinden sei ein Thema, das zukünftig in der Gesellschaft seine Bedeutung entfalten werde, bekräftigte der Beiratsvorsitzende Ltd. Regierungsschuldirektor Gerhard Dohna. Teamgeist und Selbstregulierungsfähigkeit seien dabei wichtige Kompetenzen, nahm Dohna eine der Studienergebnisse vorweg und spielte damit auch auf den Eröffnungsbeitrag des Pädagogischen Tags an. Angeleitet von ihrer Klassenlehrerin Susanne Stegner, musizierten 37 Drittklässler der Grundschule Otterbach gemeinsam und begeisterten damit das Publikum.

Selbstregulierungsfähigkeit sieht Professor Schunk als „fundamental bedeutend für ein gelingendes Leben“ an. Denn diese Fähigkeit spiele eine zentrale Rolle, um beiden Zielen – Wohlfahrt und Lebenszufriedenheit – näherzukommen. Statistiken belegten, dass sich mit steigendem Bruttoinlandsprodukt (als Maß für Wohlfahrt) auch die Lebenszufriedenheit erhöht, führte Schunk aus. Selbstregulation sei als nichtkognitive Fähigkeit eine „Skill der Zukunft“ und könne definiert werden als das Setzen und Verfolgen von Zielen, Aufmerksamkeit und Fokus halten sowie eigene Emotionen kontrollieren.

Aufmerksamkeit ist knappe Ressource im Schulalltag

Anhand von Studien belegte Schunk direkte Zusammenhänge zwischen Wohlfahrt, Lebenszufriedenheit einerseits und Produktivität andererseits. Gegenwärtig sei insbesondere die Aufmerksamkeit bei Kindern und Jugendlichen „eine knappe Ressource“, besonders im Schulalltag. Die Digitalisierung aller Lebensbereiche biete immer mehr Ablenkungen. Selbstregulierungsfähigkeit sei erlernbar und lehrbar und „besonders evident, wenn sie im frühen Kindesalter erlernt wird“, so Schunk. Er benannte zahlreiche Herausforderungen für das Lehrpersonal bei der Vermittlung solcher Skills.

Aufgrund einer eigenen Studie, die sein Forscherteam 2022 an mehreren Grundschulen in Mainz durchgeführt hatte, gab sich Schunk optimistisch. So habe man ein effizientes und wirksames Training entwickelt, das an Schulen eingesetzt werden kann und eine dreistündige Fortbildung sowie Unterrichtsmaterial miteinschließt. Auf Basis der in der Wissenschaft bekannten MCII-Methode („Mental Contrasting with Implementation Intentions“) werden beispielsweise Poster gefertigt, auf denen kindgerechte Identifikationsfiguren Ziele benennen, Hürden überwinden, Lösungsstrategien finden und so zielführende Wege visualisieren.

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