Aktiv in Forschung und Gesellschaft
Sparkasse Kaiserslautern ehrt RPTU-Absolventen
Sieben Absolventen der Universität Kaiserslautern sind in diesem Jahr von der Sparkassen-Stiftung für die Technische Universität Kaiserslautern für ihre Leistungen ausgezeichnet worden. Bei der 39. Preisverleihung im gut besuchten Deutschordensaal zollte Hartmut Rohden, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Kaiserslautern, den Preisträgern für deren „herausragenden Leistungen hohe Anerkennung“. Die Sparkasse Kaiserslautern freue sich, „dass wir Sie würdigen können“, sagte Rohden an die Preisträger gerichtet. „Dass Sie nicht nur wissenschaftlich aktiv sind, sondern auch gesellschaftlich – das fördert den Gemeinschaftssinn!“, rief er den Absolventen zu. Mit dem Stiftungspreis ausgezeichnet zu sein, werde öffentlich wahrgenommen und helfe bei etwaigen Bewerbungen oder gar Unternehmensgründungen, versicherte er.
Den Preisträgern gratulierte Kreisbeigeordneter Dr. Walter Altherr als Vertreter des Stiftungskuratoriums. Er wünschte der heutigen universitären Gemeinschaft statt einer drohenden anonymen Denkfabrik „lebendige, persönliche Beziehungen zwischen Lehrenden und Studierenden“ und erinnerte dabei an eigene Universitätserlebnisse. Kaiserslauterns Stadtbeigeordnete Anja Pfeiffer unterstrich die Bedeutung der seit Jahresanfang in Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau umbenannte ehemalige TU für die Stadt und die gesamte Region. RPTU-Co-Präsident Professor Dr. Arnd Poetzsch-Heffter bekräftigte die Einheit von Forschung und Lehre an beiden Standorten.
Professor Dr. Werner Thiel, Vizepräsident für Forschung und Technologie der RPTU, sagte, die Preisverleihung durch die Stiftung sei eine große Auszeichnung. „Die vielen guten Ideen der vorgelegten Abschlussarbeiten geben einen guten Überblick über das, was wir zu leisten vermögen“, sagte Thiel anerkennend und verwies zugleich auf die Künstliche Intelligenz (KI), die die wissenschaftliche Forschung weltweit und auch die RPTU stark beeinflusse. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung im Deutschordensaal vom mehrfach bundesweit prämierten Fabian Gaspard, der Gitarrenschüler an der Kreismusikschule Kaiserslautern ist.
In diesem Jahr hat das Stiftungskuratorium fünf Masterarbeiten, eine Diplomarbeit und eine Bachelorarbeit für preiswürdig befunden und mit jeweils 350 Euro und je einer Urkunde bedacht. Die Stiftung wurde 1984 gegründet und verfügt über ein Kapital von 250.000 Euro, aus dem jährlich Innovationen in Wissenschaft und Forschung an der Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau gefördert werden. Besonderes Augenmerk haben dabei Forschungsprojekte, die der heimischen Industrie und Wirtschaft dienen. Bislang wurden insgesamt seit Bestehen der Stiftung rund 255.000 Euro an Preisgeld ausgereicht.
Felix Sonnenberg (Fachbereich Architektur) zeigte in seiner Masterarbeit, wie ein Hochhaus in Frankfurt, das Kulturzwecken dienen soll, komplett mit nachhaltigen Baustoffen errichtet werden könnte. Diese Arbeit habe bundesweit Aufsehen erregt und Sonnenberg einen Job bei einem Berliner Stararchitekten eingebracht, sagte Betreuer Prof. Dirk Bayer.
Marisa Franziska Jakobs (Fachbereich Chemie) aus Worms konnte in ihrer Masterarbeit Werkzeuge modifizieren, mit denen man das chemische Element Zink nachweisen kann, indem man es durch Leuchten visualisiert. Betreuerin Prof. Dr. Sabine Becker erläuterte die Arbeit und verwies auf die Bedeutung.
Tania Jacob (Fachbereich Informatik) beschäftigte sich in ihrer Masterarbeit mit dem Problem, Anomalien in Zeitserien möglichst früh zu erkennen und noch bevor diese auftreten. Dadurch würden z.B. datenfundierte Abläufe in Kraftwerken oder in der Finanzwelt sicherer werden, erläuterte Dr. Philipp Liznerski, der Betreuer Prof. Dr. Marius Kloft vertrat.
Marco Hoffmann (Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik) aus Frankenthal erarbeitete in seiner Diplomarbeit eine Methode, mit der Löslichkeit von Gasen in Flüssigkeiten besser vorausgesagt werden kann und setzte dabei insbesondere auf maschinelles Lernen, wie Betreuer Jun.-Prof. Dr.-Ing. Maximilian Kohns verdeutlichte.
Nikolas Longen (Fachbereich Physik) entwickelte und baute für seine Masterarbeit theoretische und praktische Modelle, die zeigen, wie der Strömungswiderstand auf Oberflächen verringert werden kann und sich so ein erhebliches Kostensparpotenzial z.B. beim Pumpenbetrieb ergibt, wie Betreuer Prof. Dr. Egbert Oesterschulze erläuterte.
Jonas Engel (Fachbereich Raum- und Umweltplanung) hat in seiner Masterarbeit eine Strategie entwickelt, mit deren Hilfe Potenzialflächen für Photovoltaikanlagen ermittelt werden können, was ihm ein Auftrag der Metropolregion Rhein-Neckar einbrachte, wie Betreuerin Dr.-Ing. Swantje Grotheer hervorhob.
Yannik Gabelmann (Fachbereich Wirtschaftswissenschaften) verglich in seiner Bachelorarbeit Vorhersage-Modelle für sog. Marktrisikoprämien und konnte nachweisen, dass der Einsatz von maschinellem Lernen deutlich bessere Resultate hervorbringe, wie Betreuer Prof. Dr. Vitor Azevedo beschrieb.
Foto (v.li.): Hartmut Rohden (stellv. Vorstandsvorsitzender Sparkasse Kaiserslautern), Nikolas Longen, Dr. Walter Altherr (Kreisbeigeordneter), Jonas Engel, Marisa Jakobs, Professor Dr. Werner Thiel, Yannik Gabelmann, RPTU-Co-Präsident Professor Dr. Arnd Poetzsch-Heffter, Marco Hoffmann. Es fehlen auf dem Bild Tania Jacob, die sich in Australien aufhält und Felix Sonneberg, der sich per Videobotschaft meldete.
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