Mein etwas anderer Weg zum Traumjob
Als ich vor kurzem das Glück hatte, an unserem Bewerbertraining teilnehmen zu dürfen, rekapitulierte ich automatisch meine bisherige Laufbahn und stellte fest, dass diese alles andere als geradlinig war …
Wenn sich das Ende der Schulzeit anbahnt, hat man meistens ein ganz bestimmtes Bild im Kopf – Freiheit, reisen, studieren, das große Geld machen … Irgendwie hat das Bild im Endeffekt immer mit Ankommen zu tun. Man stellt sich vor, einen Beruf zu erlernen, den man die nächsten 40 Jahre ausüben und in dem man glücklich sein wird. Dieses Bild kommt wohl auch noch von den Eltern: „Kind, lern was Gescheites!“ Witzigerweise sind die Eltern in den seltensten Fällen zufrieden mit der Wahl ihrer Kinder; die Sorge um ihre Brut hält an bis ins hohe Alter (es bleiben eben immer noch ihre Kleinen – auch wenn die mittlerweile 1,90 m groß, Bart- und Bierbauchträger sind).
Auch bei mir klafften Wunschtraum der Eltern und Realität weit auseinander. In der Grundschule schrieb ich ins Poesiealbum meiner Freunde bei Berufswunsch „Gärtnerin“ (Warum? Weil ich ein Kinderbuch besaß, das „Lisas Garten“ hieß), in der Abizeitung stand bei derselben Frage „HipHop-Tänzerin“ – meine Eltern waren begeistert.
Studium oder Ausbildung?
Meine Mutter sagte mir, sie sähe mich als Auszubildende, ein Studium sei wohl zu hoch für mich … Ihr könnt es Euch denken – mein Weg zur Uni war damit vorprogrammiert. Auch hier gab es Komplikationen… Ich hatte nämlich keine Ahnung, was ich genau studieren wollte. Die Lösung? Ich nahm Dr. Google zurate und gab die Dinge ein, die meinen Interessen entsprachen: „Lesen, Schreiben, Sprachen“ – tadaaa, der Studiengang „Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft sowie Translation – Französisch – Spanisch“ hörte sich gut an, also einfach mal einschreiben. (Hinweis: Diese Vorgehensweise ist keinesfalls zu empfehlen! ;)) Da ich glücklicherweise zur zielstrebigen Sorte gehöre, schloss ich mein Studium ab, arbeitete anschließend aber nicht in meinem Beruf. Ich hatte unterwegs die Vertriebsform Network Marketing kennengelernt – Wahnsinn! Ein paar Jahre harte Arbeit und danach mit reduzierter Stundenzahl besser verdienen als in fast jedem anderen Beruf. Tja, bei mir sollte das wohl nicht so sein und zwei Jahre später stand ich vor der Frage, wie sich mein Berufsleben in Zukunft gestalten sollte. Ich entschloss mich zu einer Ausbildung bei der Stadtsparkasse Kaiserslautern und habe zum ersten Mal das Gefühl, genau auf dem richtigen Weg zu sein (Hilfe, haben Eltern am Ende doch immer Recht? ;)) – hier lerne ich von Anfang an genau das, was nach der Ausbildung mein Alltag sein wird; Theorie und Praxis werden parallel vermittelt, ganz anders als es damals im Studium war. Zudem habe ich über unser Social Media Team auch noch die Möglichkeit, meine kreative Ader auszuleben =)
Umwege im Lebenslauf formen die Persönlichkeit
Mein Umfeld war teilweise etwas sprachlos angesichts meiner sprunghaften Entscheidungen, ich allerdings sehe meinen Lebenslauf nicht als chaotisches, zielloses Hin und Her, sondern als unabdingbaren Entwicklungsprozess zur besten Version meiner Selbst. Vieles davon (vielleicht sogar alles) war notwendig, um heute die Ausbildung mit der nötigen Ernsthaftigkeit und höheren Zielen absolvieren zu können, als das direkt nach dem Abi der Fall gewesen wäre.
Auf dem Weg zu Eurem Traumjob warten möglicherweise viele Wirrungen und Hindernisse auf Euch, es wird sich jedoch in jedem Fall auszahlen, diese zu überwinden! Irgendwann im Leben kommt der Punkt, an dem Ihr dankbar für das seid, was Ihr erleben durftet und womit Ihr zu kämpfen hattet. In jungen Jahren hat man die Chance, etwas auszuprobieren und Risiken einzugehen – auch wenn Euren Eltern mit Sicherheit von Zeit zu Zeit die Haare zu Berge stehen werden 😉
Ein kleiner Tipp zum Abschluss: Recherchiert, macht Praktika und informiert Euch – es gibt so viele Möglichkeiten, sein Leben zu gestalten. Und nehmt Euch ruhig Zeit dafür (auch wenn die Eltern Euch drängen) – es geht hier um eine der wichtigsten Entscheidungen Eures Lebens!
Autorin: Lisa Malkomes
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